littleGiant schrieb:
Chris schrieb:
Nein, aber in einer Mannschaft herrscht das Leistungsprinzip. Die besten spielen. Es geht auch um Hierarchien und Teamgefüge. Ein Hazard würde für einen Jugendspieler niemals freiwillig auf der Bank Platz nehmen, genauso ein Pedro oder Willian. Verdiente Seniorspieler, die von jungen verdrängt werden, machen Stunk. Der letzte, der das bei uns spüren musste, war Villas-Boas. Am Ende forderte es seinen Kopf.
Darum tun sich alle Spitzenmannschaften in Europa so schwer, Jugendspieler hervorzubringen.
Ein Friedl bei Bayern ist ein riesen Talent. Aber denkst du, er wird in diesem Jahr statt Hummels, Boateng oder Alaba auch nur 1 Minute spielen, falls diese fit sind? Natürlich nicht.
Das sich alle Spitzenmannschaften schwer tun, stimmt nur bedingt. Wenn sie sich als diese etabliert haben, ist es größtenteils schwer, wobei das immer schwer zu sagen ist, denn nicht alle Jahrgänge an Talente bringt die gleiche Qualität hervor.
Doch wie sah die Situation von diesen Mannschaften aus bevor sie sich zu diesen Schwergewichten im europäsichen Fussball entwickelt haben? Genau in diesen Prozess hat sich ein Kern aus Leistungsspieler etabliert die entweder aus der eigenen Jugend kamen oder Spieler aus der nationalen Talentförderungen die erst nach dem Wechsel zum jeweiligen Verein geworden sind, was sie letzten Endes sind. Bei Bayern halt Spieler wie Müller, Alaba, Lahm oder Schweinsteiger zum Beispiel. Diesen Prozess gab es bei allen Mannschaften die in den letzten Jahren den europäischen Fussball geprägt haben und bildeten ein Teil der Grundlage zum Erfolg. Immerhin redet ja auch ein Conte immer wieder von der Grundlage für den Erfolg.
Bei Chelsea ist man immer noch weiter davon entfernt einen Prozess zu vollenden der jetzt dazu führt das man mehrere Jahre ganz oben mitspielt. Oder würdest du sagen es hat sich bei Chelsea bereits durchgängig eine gewisse Hierachie an Spieler gebildet, die den Kern für den Erfolg der nächsten gut 5 Jahre bestimmen kann? Das sehe ich nicht so, vorallem wenn man sich das Alter mancher Spieler ansieht, die hier die Stammelf bestimmen. Zwar hat es sich schon zu den letzten Jahren verbessert, trotzdem muss man immer noch den Blick Richtung Zukunft im Auge behalten, wenn man mal längerfristig Erfolg haben will.
Letzten Endes ist doch die Frage warum Musonda überhaupt ein Teil der Mannschaft ist, wenn man nur bedingt die Absicht hat ihn zu fördern. Ich habe schon im Sommer geschrieben das es ein "make or break" Jahr für Musonda sein kann, wenn es darum geht die Zukunft mit Chelsea zu gestalten. Erst mal ist es für seine Entwicklung wenig förderlich, wenn er so gut wie gar nicht spielt. Da wäre schon mal die Frage ob eine Leihe im Sommer prinzipiell nicht besser gewesen wäre. Zum Anderen spielt die Vertragslaufzeit mittlerweile eine Rolle, da er im Sommer nur noch ein 1 Jahr Restvertrag hat. Da wird es schwer werden den Spieler zu einer Verlängerung zu überzeugen, wenn er keine geeignete Perspektive sieht, außer man ködert den Spieler mit Geld.
Übrigens hat natürlich Musonda die Schlagzeilen geprägt, doch auch JSC hatte schon vor Musonda am gleichen Tag etwas angedeutet, weswegen er wohl nicht der einzige ist, der mit seiner Situation unzufrieden ist.
vinnie-the-axe schrieb:
Chris spricht es richtig an, es ist der Punkt der von vielen hier unterschätzt wird, nämlich die Hierachien innerhalb eines Teams !
Und trotzdem sprichst du dich nachwievor gegen Mourinho aus wegen der Sitution mit de Bruyne. Ich zitiere nachdem Tor von de Bruyne: "Danke Jose du Wanker !!!".
Chelsea ist halt kein historisch gewachsener Verein, sondern ein Verein, der plötzlich nach oben gehievt wurde. Daher gab es seit der Ära Roman auch diesen Anfangskern an Eigenbauspielern nicht. Ähnlich wie ManCity. Die werden auch nie einen Jugendspieler rausbringen. Zuerst der Hype um Iheanacho, jetzt ist er verkauft. In der Vorbereitung der Hype um Phil Foden, Pep wurde schon als Jugendflüsterer gefeiert. Spielen tut er jetzt, wo es ernst ist, natürlich nicht und er wird es auch nicht, wenn alle fit sind.
Es kommt halt immer auf den Kern der Spieler selbst an und nicht auf die Tatsache, ob die Spieler aus der Jugend kommen oder nicht. Ein Kern an Spielern wie einst Cech, Cole, Terry, Lampard, Essien, Drogba sind Charaktere, sind Identitfikationsfiguren, die Chelsea beinahe 10 Jahre lang geprägt haben und teilweise noch heute prägen. Auch wenn diese bis auf Terry gekauft wurden, hatte man das Gefühl, als wären sie immer Teil Chelseas gewesen.
Bei Musonda sehe ich durchaus Potenzial für Chelsea, aber bei aller Liebe, ein JSC wird nie bei einem Top 15 Verein landen.
Ich denke, Christensen ist durchaus auf einem guten Weg. Er hat bisher bereits gut Spielzeit erhalten (ja, auch durch die äußeren Umstände, aber immerhin). Luiz, Rüdiger, Cahill und Christensen sind in der Spielzeit bisher sehr eng beieinander, und das ist auch fair so.
Ich finde, man muss verlangen, dass sich ein Spieler, der für Chelsea in Frage kommen soll, erstmal in einer der Topligen als konstanter Stammspieler bewährt hat, wie eben bei Christensen. Daher ja, eine Leihe wäre für Musonda besser gewesen. Aber damit wäre der Kader viel zu dünn geworden.
Eine These: hier sieht man wieder mal die Widersprüchlichkeit Chelseas zwischen Führung und Trainer. In den idealen Vorstellungen Contes wäre es wohl so verlaufen: Verlängern mit Musonda, Leihe für Musonda, Kaufen des fast 31-jährigen Candrevas.
Pedro und Candreva stehen Musonda langfristig nicht im Weg und dieser muss sich, um im kommenden Jahr bei Chelsea eine Option zu sein, als Stammspieler in einer der besten 5 Ligen etablieren. Es läge an ihm.
Die Vereinsführung hat dies abgelehnt und Conte gesagt, er soll mehr Jugendspieler integrieren. Das will und er kann er nicht.
So ist Musonda proforma im Kader, spielt aber nicht. Lose-Lose-Lose-Situation. Vereinsführung unzufrieden, Trainer unzufrieden, Spieler unzufrieden.